Kategorie-Archiv: Russland

US-Kriegstreiberei gefährdet Europa

Willy WimmerAm 27.9. war ich auf einem Vortrag von Willy Wimmer, der 33 Jahre lang CDU-Bundestags-Abgeordneter war, und währenddessen erst verteidigungspolitischer Sprecher der CDU, dann Verteidigungs-Staatssekretär und zuletzt hochrangiger OSZE-Mitarbeiter.
Es sprach zum Thema „Ist Europa am Ende?“ mit anschließender Diskussion in der Veranstaltungsreihe „Münchner Wirtschaftsgespräche“ der Stiftung für Freiheit & Vernunft und des Hayek-Clubs München im Hotel Bayerischer Hof.

Hier eine inhaltliche Zusammenfassung, die natürlich subjektiv interpretiert ist (und in Klammern inhaltlich inzwischen etwas erweitert wurde).  Ich teile im Wesentlichen Wimmers Sicht, insbesondere dass sich über Europa sehr Bedrohliches zusammenbraut, und dass die Schuldigen dafür — entgegen des uns von den Massenmedien vorgekauten Meinungsbildes — nicht etwa nur in nordöstlicher Richtung, sondern auch bei uns in Mitteleuropa, schwerpunktmäßig aber jenseits des Atlantiks zu suchen sind.

Herr Wimmer hatte 1988-1992, also zur Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands gemäß dem Zwei-plus-Vier-Vertrag, in seiner Funktion als Staatssekretär beim Verteidigungsminister sehr gute Kontakte zu obersten Militärs und außenpolitischen Funktionären sowohl der USA als auch der damaligen Sowjetunion. Er berichtete – mit einigen persönlichen Anekdoten untermalt – dass diese Zeit der Entspannung, in der sich die Supermächte annäherten, weltpolitisch außerordentlich positiv war. Deutschland konnte dabei zwar eine friedliche und allgemein anerkannte Wiedervereinigung erlangen, aber hat die Gelegenheit nicht genutzt, sich von dem gewaltigen — und längst nicht immer nur positiven — Einfluss der USA zu lösen. Deutschland sollte in gesundem Maße für seine eigene Interessen aufkommen, auch wenn diese US-Interessen widersprechen. (Einfaches Beispiel: US-Vizepräsident Joe Biden und US-Senator John McKain setzen sich wirksam dafür ein, dass die EU Sanktionen gegen Russland erlässt und aufrecht erhält. Diese sind ungerechtfertigt, schaden der EU und nützen den USA.)

Egal ob es wirklich ein – von einem Zuhörer angesprochenes – Geheimabkommen gibt über die dauerhafte Unterwerfung Deutschlands unter die Siegermächte des II. Weltkrieges, insbesondere den USA: Völkerrechtlich ist kein Staat legitimiert, ein anderes Land unter seiner Knute zu halten, und so könnte/dürfte die Bundesrepublik Deutschland ihre Souveränität voll beanspruchen. Sie hat das aber seit Jahren nicht getan — ja nicht einmal ernsthaft versucht, deutsche Interessen gegenüber den Nachbarn in Europa und den USA wesentlich zu vertreten. Gerade in letzter Zeit könnten uns da die österreichischen Spitzenpolitiker (gleich welcher Couleur) – jedenfalls beim Thema Migrationspolitik –ein Vorbild sein. Stattdessen haben die deutschen Staatsorgane seit 1990 den größten Teil ihrer Befugnisse einfach an Brüssel abgetreten, wo nicht etwa das (immerhin gewählte) EU-Parlament das Sagen hat, sondern ein Club reichlich undemokratischer Funktionäre. Auch innerhalb Deutschlands kommt der Bundestag seiner Funktion als Legislative- und Kontrollorgan gegenüber der Regierung kaum noch nach (jeder Gesetzentwurf bedürfe heutzutage der Überarbeitung durch eine amerikanische Anwaltskanzlei, und jede strategisch noch so falsche Entscheidung wird abgenickt). Insbesondere Kanzlerin Merkel, die ‑ wie wo ihm selbst und einen Zuhörer angemerkt – eine recht obskure Vergangenheit in der DDR vermutlich als Stasi-Mitarbeiterin hat, lässt man machen, was sie will (bzw. was ihr wohl von US-amerikanischen Strippenziehern aufgetragen wird), wobei sie deutsches Recht und ihre eigentliche Aufgabe, Deutschland zu dienen und zu schützen, ungeniert mit Füßen tritt.

So sind die deutsche Bundesregierung ihre Behörden und auch die Bundeswehr nur Lakaien des US-Regimes bzw. eine Hilfstruppe der von ihr dominierten NATO. Es ist zu erwarten, dass diese irre schwarz-rote Regierung durch die Bundestagswahl 2017 abgelöst wird, was nach den Erfahrungen der letzten Landtagswahlen aber nur dazu führen wird, dass stattdessen eine schwarz-grüne oder rot-rot-grüne Regierungsmehrheit zustande kommt, die alles nur noch schlimmer machen wird.  Auf die Frage einer Zuhörerin, was man da nun wählen solle, antwortete er nur: „Sie kennen ja die Parteienlandschaft.“ (Als CDU-Mitglied vermied er, die  AfD zu erwähnen, die sachlich sehr vernünftige Inhalte und konservative Grundsätze vertritt ähnlich wie früher die Union und nun als Protestpartei fungiert, aber trotz großer Zugewinne sicher nicht so stark werden wird, dass sie in Regierungsverantwortung kommt, sondern nur den Niedergang der CDU/CSU beschleunigt.)

Nach den Ausführungen Wimmers spielt im nationalen Bewusstsein Russlands und damit auch seiner militärischen Strategie eine entscheidende Rolle, dass das Land in seiner Geschichte bereits zwei heftige Angriffe aus Mitteleuropa erlebt hat, und zwar unter Napoleon und unter Hitler, und einen weiteren Angriff dieser Art unbedingt abzuwehren ist. Gegen Ende des Kalten Krieges kam im Jahr 1988 in den USA die Erkenntnis auf, dass Russland eigentlich kein Interesse hat, sich z.B. in Richtung Europa auszubreiten, sondern vielmehr um den Schutz seines Territoriums bemüht ist und somit nicht wirklich einen Aggressor gegen den Western darstellt. So hätte man eigentlich eine langfristige gute Zusammenarbeit zwischen Ost und West aufbauen können, welche die Russen auch anstreb(t)en – aber die Strategen in Washington D.C. führen offenbar Anderes im Schilde.

Obwohl man sich in Europa nach dem II. Weltkrieg geschworen hatte, niemals wieder Krieg auf unserem Kontinent zuzulassen, haben die Amerikaner unter der Clinton-Regierung mit ihrem völkerrechtswidrigen Angriff auf Jugoslawien im Jahr 1999 den Krieg hierher zurückgebracht, was natürlich auch Russland beunruhigte. Wimmer sieht den wesentlichen Beweggrund für diese üble Aktion darin, den „Fehler“ Eisenhowers zu korrigieren, im II. Weltkrieg auf dem Balkan keine US-Soldaten stationiert zu haben. Im Zusammenhang mit der dt. Wiedervereinigung hatte der Westen im Gegenzug dafür, dass Russland sich aus der sowjetisch besetzten Zone zurückzieht, den Vertretern Moskaus in Aussicht gestellt, dass sich die NATO, wenn überhaupt, höchstens bis an die Ostgrenze der (ehem.) DDR ausbreiten würde. Diese Versprechen wurden gebrochen und damit die Beruhigung der Sorgen Russlands wird seither immer klarer enttäuscht, denn in unmittelbarer Nachbarschaft Russlands, besonders im Baltikum (das übrigens ja mal teils deutsches Gebiet war), werden größtenteils abseits der öffentlichen Wahrnehmung immer mehr schwere Kriegswaffen aufgehäuft und NATO-Kampftruppen zusammengezogen! Außerdem ist klar, dass der in Polen und Rumänien aufgebaute Raketen-‚Schutzschild‘ nicht etwa der Verteidigung gegen nahöstliche ‚Schurkenstaaten‘ wie dem Iran dient, wie man uns frecherweise in den amerikanisch kontrollieren Massenmedien weismachen wollte, welche andererseits gleichzeitig Putin als größtes globales Sicherheitsrisiko und unberechenbaren Aggressor darstellen. Gleichzeitig haben US-Agenten den etwas weiter südlich gelegenen Nachbarn Ukraine politisch und wirtschaftlich unterwandert und auch dort verdeckte Kampfeinheiten installiert. Kein Wunder, dass die Russen alarmiert sind, die das westliche Treiben höchst argwöhnisch beobachten und sich gezwungen sehen, zumindest präventiv entsprechend große Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

In den letzten Jahren ist durch Aussagen des Stratfor-Chefs George Friedman, des berüchtigten polnisch-amerikanischen US-Politik-Vordenkers Zbigniew Brzeziński und Anderen deutlich geworden dass eines der höchsten strategischen Ziele der US-Außenpolitik seit der dt. Reichsgründung 1871 darin besteht, eine strategische Zusammenarbeit zwischen dem Industrie-Meister Deutschland und dem rohstoffreichen Russland zu unterbinden, weil diese die globale wirtschaftliche Vormachtstellung der USA massiv gefährden würde. Sicherlich ist es zudem für die US-Notenbanker unerträglich, dass sich Russland derzeit aus den Fängen des IWF windet und damit die Dominanz des eigentlich windelweichen US-Dollars untergräbt, der als globale Leitwährung installiert wurde und vom Pentagon notfalls mit Klauen und Zähnen verteidigt wird, weil sonst die schon lange schrottreife und beim Rest der Welt schmarotzende US-Wirtschaft sofort zusammenbrechen würde. Was auch immer sonst noch die US-Strategen motiviert, jedenfalls betätigen sie sich auf vielen Ebenen sehr deutlich als Kriegstreiber gegen die russische Föderation und benutzen dabei die EU sowohl als Rammbock als auch als Austragungsort eines militärischen Zusammenpralls.

Zu dem Zirkel der skrupellosen Mächtigen in den USA gehört (neben den ‚Neocons‘ auf republikanischer Seite, zu denen die Bush-Dynastie gehört), auf der Seite der ‚Democrats‘ die Clinton-Familie, deren Geschichte ebenfalls durch Angriffskriege gekennzeichnet ist und die sich anschickt, nun zum zweiten Mal die Präsidentschaft im Land zu stellen, was die Kriegsgefahr für Europa noch deutlich erhöhen wird. Über ihren Herausforderer Trump weiß man recht wenig, außer dass er ideologisch und wirtschaftlich sehr unabhängig ist, und gegen diesen Machtzirkel wettert und durch die von ihm dominierte Medienlandschaft entsprechend schlechtgemacht wird, aber als US-Präsident einen Krieg mit Russland verhindern würde. Im Interesse des Friedens kann man daher nur hoffen, dass Trump sich gegenüber Clinton durchsetzt. (Wobei er auch mit den besten Absichten den global höchst schädlichen Einfluss der US-Machtzirkel höchstens abmildern können wird. Vielleicht haben wir noch insofern Glück, dass sich die Auseinandersetzungen ’nur‘ auf wirtschaftlicher Ebene bleiben.) Es sei aber erschreckend, dass das Schicksal Deutschlands so sehr von (den Wahlen in) den USA abhängt.

Angesichts der jetzt schon ziemlich verfahrenen politischen und wirtschaftlichen Situation für Deutschland und Europa und der sich weiter abzeichnenden negativen bis bedrohlichen Entwicklungen stellt sich die Frage, ob und was man noch in positiver Richtung unternehmen kann. Auch Wimmer hatte darauf keine Antwort – außer der vagen Hoffnung, dass man die größtenteils schlafende Bevölkerung insbesondere über das zumindest bislang recht freie Internet noch aufwecken könnte und daraus eine Gegenbewegung erwächst, die vielleicht noch etwas ausrichten kann.

Als Christen haben wir aber die Möglichkeit zu beten — mein Gebet ist, dass Leute wie Hillary Clinton nicht an die Macht kommen (hoffentlich muss sie schon vor der Wahl ihre Kandidatur abbrechen, etwa aus gesundheitlichen Gründen) , und sofern sie wie Angela Merkel schon an der Macht sind, sich von bösen Wegen abwenden. Jedenfalls, dass ehrliche und gerechte Menschen in die Regierungspositionen kommen, die für unser Land wirklich Gutes wollen und auch fähig sind, das umzusetzen.

Türkei und Erdoğan

[Diese Seite ist weiter im Aufbau; es fehlen noch mehr Online-Referenzen und ein paar Aspekte. Kommentare sind willkommen.]

[Der türkische Führer Erdoğan]Der türkische Führer Recep Tayyip Erdoğan ist für seine anti-demokratische islamistische Grundhaltung und Machtbesessenheit bekannt und hat schon jede Menge (v.A. kurdisches) Blut an seinen Händen kleben. Entgegen offizieller Beteuerungen ist die türkische Regierung auch in die Förderung des ‚IS‘ in Syrien und dem Irak verwickelt, mit Waffenlieferungen, Nachschub an Kämpfern und Rückzugsmöglichkeit für sie, sowie massivem Ankauf von Rohöl, der aber durch v.A. russische Bombardements stark eingedämmt wurde. Inzwischen ist davon teilweise nebenbei in den dt. Systemmedien zu lesen, etwa in einem hochinteressanten Artikel über den türkischen Geheimdienst: „Der IS wurde unter anderem dank der Hilfe der türkischen Behörden immer mächtiger“. Kürzlich kam wohl aus Versehen an die Öffentlichkeit, dass der dt. Bundesregierung auch aufgrund geheimdienstlicher Erkenntnisse durchaus klar ist, dass die Türkei sich zur „zentralen Aktionsplattform für islamistische Gruppen“ entwickelt und Beziehungen u.A. zu „Gruppen der bewaffneten islamistischen Opposition in Syrien“, zur Muslimbruderschaft in Ägypten und zur palästinensischen Terror-Organisation Hamas unterhält. Ich betrachte dies als Gebetserhörung in der Hinsicht, dass die Wahrheit über das Regime mehr und mehr ans Licht kommt, auch wenn das Ganze natürlich umgehend aus diplomatischen und strategischen Gründen heruntergespielt wurde.

Erdoğans Herrschaft und die seiner Partei AKP ist nicht wirklich demokratisch legitimiert, denn bei der letzten Wahl hat er sich mit für ihn typischen Betrügereien nur knapp über die 50%-Marke gemogelt, etwa indem er jede Menge syrischer Flüchtlinge für sich wählen ließ. Vor Allem wegen des ihm zugesprochenen Wirtschaftsaufschwungs im Land und mangelhafter Bildung vieler türkischer Staatsbürger hat er großen Rückhalt im Volk, sogar unter denen, die in Deutschland leben und die er immer wieder für seine Zwecke einspannt und die eine Gefahr auch für unsere Gesellschaft darstellen. Der kürzlich versuchte Militärputsch gegen das Erdoğan-Regime ist offenbar deswegen gescheitert, weil er ausgesprochen dilettantisch und inkonsequent durchgeführt wurde. Mit Sicherheit hatte Erdoğan davon vorab schon Wind bekommen, aber ihm ist durchaus zuzutrauen, dass er die Geschehnisse sogar selbst inszeniert hat. Er selbst nennt ihn jedenfalls ein „Geschenk des Himmels“, das er sofort zum Anlass genommen hat, eine große Zahl seiner Gegner vor Allem aus dem Militär, der Justiz und dem Journalismus zu entlassen bzw. gefangen zu nehmen. Um dabei möglichst ungestört vorgehen zu können, hat er nun auch noch den Ausnahmezustand ausgerufen und will die Todesstrafe wieder einführen. Er arbeitet schon länger daran, die von Atatürk, dem Vater der modernen Türkei mit großer Weisheit eingeführte Trennung von Staat und Religion, den sog. Laizismus, rückgängig zu machen. Das Ganze erinnert fatal an die Machtergreifung Hitlers in Deutschland. Siehe dazu auch den Kommentar von Jörgen Bauer mit interessanten Hintergründe zur Gülen-Bewegung, die von Erdoğan als „Staatsfeind Nummer eins“ dargestellt wird.

Ein EU-Beitritt der Türkei war von Anfang an höchst problematisch zu sehen, aber unter Erdoğan ist er inzwischen völlig undenkbar. Zumindest die milliardenschweren ‚Vor-Beitrittshilfen‘ der EU müssten sofort gestoppt werden. Andererseits versuchen die türkische Regierung, EU-Oberkasper Juncker und diverse scheinheilige westliche Regierungen — natürlich einschließlich der deutschen, aber bemerkenswerterweise nicht die österreichische — weiter an ihm festzuhalten, zumal sie die Türkei als NATO-Stützpunkt für die verlogenen und völkerrechtswidrigen Kriege des US-Regimes im Nahen und Mittleren Osten, aktuell v.A. in Syrien, für unverzichtbar halten. Eigentlich wären nun sogar im Gegenteil knallharte Wirtschaftssanktionen der EU angebracht, um das aktuelle Unrechts-Regime in die Knie zu zwingen. Wie wirksam diese sind, zeigten die russischen Sanktionen nach dem heimtückisch-dummen Abschuss einer Su-24 durch türkische Kämpfer über syrischem Boden letzten November. Nachdem Erdoğan deswegen vor Kurzem gründlich Abbitte geleitet hat, scheinen die beiden Länder wieder strategisch kooperieren zu wollen, nicht zuletzt in Sachen Erdgas-Pipelines in Richtung Westeuropa. Das wiederum ist v.A. den Amerikanern ein Dorn im Auge. Es bleibt also in der Region auch geopolitisch weiter sehr spannend.

Unter dem Titel ‚Für ein christlich geprägtes Europa – EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei endlich stoppen!‚ gibt es eine sehr lesens- und unterstützenswerte Petition bei CitizenGo. Und die Menschen in der Türkei brauchen unsere Fürbitte. Besonders die vielen aus rein politischen Gründen Verfolgten können einem echt Leid tun. Wichtiger noch ist eine Abkehr der Menschen vom Islam, und dass sie stattdessen zum ewigen Heil in Christus finden.

 

Syrien-Konflikt: USA, EU und Sunniten vs. Assad, Russland und Schiiten

Update vom 1.+5.5.2018

Die Luftschläge der USA, Großbritanniens und Frankreichs gegen Syrien am 14. April 2018 folgten dem üblichen Muster westlicher Militäreinsätze:
klar völkerrechtswidrig und in den Massenmedien mit Hilfe von Propagandamärchen pseudomoralisch begründet.

Was ich hier schreibe, klingt für die Mehrheit im Lande, die die westliche Propaganda unbewusst für bare Münze nimmt, sicherlich unerhört und ist natürlich einseitig – und zwar ganz bewusst im Sinne eines Gegengewichts. Wer meinen Ausführungen nicht glaubt, sollte sich mal die Mühe machen, etwas genauer zu recherchieren und kritische Stimmen auch von namhaften westlichen Persönlichkeiten beachten, wie die des ehem. US-Vizefinanzministers Paul Craig, des deutschen Nahost-Experten Michael Lüders, des emeritierten Ethnologie-Professors Thomas Bargatzky , des Geographie- und Orientalistik-Professors Günter Meyer und des schweizerischen Konflikt- und Friedensforschers Dr. Daniele Ganser.

Hintergrund zur Lage in Syrien

Offenbar war und ist für den US-geführten Westen und seine sunnitischen Verbündeten schlichtweg unerträglich, dass die syrische Regierung ‚ungestraft‘ mit den von ihm engagierten und mit Waffen belieferten Regierungsgegnern und sonstigen islamischen Terroristen im Land aufräumt.

Syrien im April 2018

 

Die Rebellen-Hochburg in der Ost-Ghuta war gerade besiegt worden. Inzwischen sind etwa 80% der Gebiete westlich des Euphrat wieder unter Kontrolle seiner legitimen demokratisch gewählten Regierung, während der Nordosten größtenteils unter Herrschaft der Kurden und indirekt der USA steht. Das soll den Amerikanern nicht nur die Kontrolle der syrischen Ölfelder sichern, sondern auch die Achse Iran-Syrien-Hisbollah blockieren, was vor Allem für Israels Sicherheitsinteressen sehr wichtig ist.

Wenn Russland zusammen mit dem Iran da nicht tatkräftig geholfen hätte, hätte Syrien stattdessen schon längst das Schicksal des Irak und Libyens ereilt, nämlich von den amerikanischen Imperialisten und ihren europäischen und islamistischen Vasallen unter dem grotesken Vorwand, „die Demokratie, Freiheit und Menschenrechte zu bringen“, in Schutt und Asche, Tod und Chaos gestürzt zu werden. Und das nur weil ihre ‚Regimes‘ es wagten, sich den amerikanischen geostrategischen Interessen (sprich: globale Herrschaft über die Ressourcen der Erde) zu widersetzen. Aus diesem Grund wurden bzw. werden Hussein, Gaddafi und Assad (die natürlich auch keine Engel waren/sind) in den westlichen Medien mittels haltloser Vorwürfe und generalstabsmäßig erzeugter und verbreiteter Lügengeschichten massiv verteufelt, damit die größtenteils recht blauäugigen westlichen Nachrichtenkonsumenten die Verbrechen ihrer eigenen Führer als moralisch vertretbar, ja sogar vermeintlich begrüßenswert mittragen.

Historie von ‚Regime Changes‘
Kriegspropaganda-Lügen der US-Regierung
Kriegspropaganda-Lügen der US-Regierung

Die bekanntesten Beispiele, bei denen inzwischen selbst der Mainstream nicht mehr leugnen kann, dass es sich um ‚Fehlinformation‘ (besser gesagt: krasse westliche Lügenpropaganda) handelt, sind die Brutkastenlüge zur Motivation des ersten direkten US-Angriffs auf den Irak im Jahr 1990 und die Massenvernichtungswaffen-Prograpandageschichte zur Motivation des zweiten US-Feldzugs gegen Saddam Hussein im Jahr 2003. Abermillionen von Menschen wurden durch die beiden Bush-Kriege umgebracht oder ins Elend gestürzt, aber die v.A. in den USA sitzenden Kriegsverbrecher und üblen Heuchler laufen bis heute ohne Anklage und Verurteilung herum (außer durch die Malaysische Regierung, die US-Irakkriegsverbrecher incl. George Bush und den Briten Tony Blair in Abwesenheit verurteilte, worauf ihre staatliche Fluggesellschaft zwei voll besetzte Maschinen der Linien MH-370 und MH-17 verlor). Auch wagt (außer islamischen Terrorgruppen) niemand, die USA zur Strafe etwa für ihre massiven Chemiewaffen-Einsätze in Vietnam oder für den Einsatz von Panzerbrechern mit abgereichertem Uran im Irak, auf dem Balkan und in Syrien, militärisch anzugreifen. Die Einzigen, die sich den Posten der ‚Weltpolizei‘ anmaßen, sind die USA – und das ausgerechnet obwohl sie es doch selbst sind, die weltweit ständig Angriffskriege führen und seit Ende des II. Weltkriegs mit ihren scheinheiligen Aktionen ‚zum Schutz der Zivilbevölkerung und der Demokratie‘ mit Abstand die meisten Menschenleben auf dem Kerbholz haben.  Was die Bevölkerung der betroffenen Länder will, ist den Imperialisten dabei offensichtlich völlig egal. Umso dreister ihre Heuchelei, den Menschen vor Ort helfen zu wollen. So musste die NATO bereits 2013 zugeben, dass 70% der Syrer für einen Fortbestand der Assad-Regierung sind, 20% waren unentschieden, und nur 10% waren für die ‚Rebellen‘. Nach dem Fortgang der grottigen Aktionen des US-geführten Westens gegen das Land ist der Rückhalt für Assad und die Aversion gegen den Westen inzwischen sicherlich noch gewachsen. Trotzdem wird bei uns ganz frech weiterhin immer nur vom Assad-‚Regime‚ gesprochen.

Das Thema ‚Regime Change‘ zieht sich übrigens schon seit über 70 Jahren wie ein blutroter Faden durch die hinter den Kulissen unglaublich dreckige Geschichte der US-Außenpolitik auf der ganzen Welt. Insbesondere hatte die CIA schon 1949 einen Militärputsch in Syrien organisiert, wo es auch schon um den Bau einer Erdöl-Pipeline aus Saudi-Arabien und um die Beziehungen zu Israel ging, wo sich der
gewählte Präsident Schukri al-Kuwatli den amerikanischen Interessen widersetzte. Das Völkerrecht wird vom Imperium nur bemüht, soweit es als Vorwand für eigene Interessen herhalten kann, ansonsten gilt de facto weltweit schlichtweg das Recht des Stärkeren. 

Angeblicher Chemiewaffen-Angriff

Trump hatte Ende März gerade unvorsichtigerweise angekündigt, die in Syrien stationierten US-Soldaten abzuziehen, was er mit einem schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnis ihres Einsatzes begründete und womit er indirekt bestätigte, dass es auf syrischem Boden eine Menge illegaler Krieger auch aus den USA gibt (offiziell kämpft man ja gegen den ‚IS‘, aber eigentlich lässt man gegen Assad und seine schiitischen Unterstützer kämpfen). Das war mit den amerikanischen Hardlinern sicherlich nicht abstimmt, die selbstverständlich weiter an ihren Zielen in Syrien festhalten. Offenbar zur Gesichtswahrung und um dem auch sonst gerade besonders großen innenpolitischen Druck auszuweichen, also den Hardlinern entgegenzukommen und sich vor dem Volk als starker Mann im Kampf gegen das Böse zu beweisen, ordnete Trump seinen zweiten medienwirksamen Militärschlag gegen Syrien an. Dazu brauchte man natürlich wieder einen aktuellen Vorwand – und was lag da näher, als mal wieder einen ‚Chemiewaffeneinsatz‘ inszenieren zu lassen und der syrischen Regierung anzulasten.

Auch diesmal setzte man auf ein probates Mittel, nämlich die von den Briten aufgebaute und finanzierte Propagandabande, der man den ‚Alternativen Nobelpreis‘ verpasst hatte und die bei uns unter dem Namen „Weißhelme“ bekannt und auch von der Merkel-Regierung über den grünen Klee gelobt wird, während diese angebliche Zivilschutzorganisation in Syrien selbst völlig unbekannt ist, zumal sie nicht wirklich Hilfe leistet. Diese hatten ja schon öfter die Weltbevölkerung mit mehr oder weniger professionell inszenierten Foto- und Videoaufnahmen als ‚Beweise‘ zu angeblichen Schandtaten Assads bzw. Russlands in Syrien

Weisshelme-Fake-Duma_2018
Weisshelme-Fake in Duma 2018

hinters Licht geführt. Allerdings sind peinlicherweise diesmal besonders schnell entlarvende Fotos und Video zum ‚making of‘ dieser dreisten Fabrikationen aufgetaucht, die deutlich zeigen, dass ihre ‚Beweise‘ zum behaupteten Giftgas-Einsatz am 7. April ausgerechnet in Duma (also in der Ost-Ghuta) ein reiner fake sind.
Die westlichen Kriegstreiber mussten ohnehin umgehend einräumen, dass die Beweislage (entgegen den dicken Luftblasen von Donald Trump) ausgesprochen dürftig ist. Dass sie selbst im Gegenteil auf eine echte Untersuchung pfeifen, belegt sehr deutlich die Tatsache, dass der ‚Vergeltungsschlag‘ in der Nacht vor(!) dem Eintreffen der offiziellen internationalen Chemiewaffen-Untersuchungskommission am angeblichen ‚Tatort‘ Assads stattfand. Man hatte also keinerlei Interesse herausfinden zu lassen, ob es wirklich einen Chemiewaffeneinsatz Assads gab, und wenn es in der bombardierten Forschungseinrichtung tatsächlich im Chemiewaffenerzeugung gegangen wäre, hätten sie bei ihrer Zerstörung auch jede Menge wesentlicher Beweise vernichtet.  Im Übrigen sagen Krankenhausmitarbeiter vor Ort aus, dass sie kein einziges Mal seit Beginn des Krieges Patienten wegen Verletzungen durch Chemiewaffen behandeln mussten. Vielmehr wurden an dem fraglichen Tag ein paar Patienten wegen Atemproblemen durch Staub, Rauch und Sauerstoffmangel erfolgreich behandelt, als Unbekannte mit lautem Gezeter über eine angebliche Giftgas-Attacke ins Krankenhaus stürmten und angebliche ‚Opfer‘ für die Erstellung ihrer ‚Beweisaufnahmen‘ lächerlichen ‚Behandlungen‘ unterzogen. Was hingegen im Westen durchaus bekannt ist, aber natürlich nie bestätigt, sondern gern unter den Teppich gekehrt wird, dass es in Syrien eigentlich die ‚Rebellen‘ sind, die schon mehrfach Giftgas eingesetzt haben. Man suggeriert uns ja auch stets, diese ‚
Rebellen‘ seien irgendwie nette Freiheitskämpfer und moderne Robin Hoods, während sie in Wahrheit Hardcore-Dschihadisten sind, die aus dem ‚IS‘ und al-Qaida hervorgegangen sind und durch die USA, Türkei und die Golfstaaten mit Waffen versorgt werden.

Ein weiterer Schlag ins Gesicht der Lügenbolzen ist, dass schon kurz nach dem westlichen Raketenangriff auf angebliche Chemiewaffen-Forschungs- und Lagerstätten bereits Einheimische in den Trümmern der zerstörten Gebäude ohne Schutzkleidung herumliefen, ohne auch nur ansatzweise durch eigentlich zu erwartende Chemikalien-Restbestände gesundheitliche Schäden zu erleiden. Außerdem wäre es auch absolut sträflich gewesen, in dicht bebauten Wohngebieten liegende Gebäude, die angeblich hoch gefährliche Chemiewaffen beinhalten, zu bombardieren und dabei zu riskieren, dass dabei austretende Gase im Umkreis noch viel mehr Menschen schädigen bzw. umbringen als es der behauptete C-Waffeneinsatz Assads getan hätte. Mal davon abgesehen, dass die Assad-Regierung auf internationalen Druck ihre Chemiewaffenbestände vollständig vernichten musste und die Vollständigkeit dieser Aktion von westlicher Seite bestätigt worden war.  Außerdem: Selbst wenn das syrische “Regime‘ noch Chemiewaffen hat und tatsächlich so böswillig wäre wie man uns einredet, müsste sie doch völlig bescheuert sein, sie ausgerechnet dann und noch dazu gegen Zivilisten einzusetzen, als sie ohnehin gerade große Siege gegen ihre Feinde zu verzeichnen hatte. Damit hätte sie sich doch völlig nutzlos dem (dann berechtigten) Vorwurf eines verwerflichen Waffeneinsatzes ausgesetzt.

Jeden auch nur halbwegs informierten und klar denkenden Zeitgenossen sollte spätestens jetzt klar sein, dass das Ganze mal wieder eine der üblichen perversen Aktionen (pro-)westlicher Verbrecher unter falsche Flagge war, mit der man der Assad-Regierung eine aus der Luft gegriffene Grausamkeit untergeschoben hat, nur gegenüber der Weltöffentlichkeit eine Schein-Legitimation für einen ‚Vergeltungsschlag‘ vorweisen zu können. Um sich nicht völlig lächerlich zu machen, sah sich selbst die ARD offenbar gezwungen, die Syrien-Propaganda teils zurückzunehmen,  die sie aus sträflicher Naivität oder Ergebenheit verbreitet hatte. Allerdings waren und sind die Gegendarstellungen in unserem Massenmedien so dünn gesät, dass die Meisten sie gar nicht mitbekommen haben. Im Gegenteil, die eindeutigen Aussagen betroffener Syrer aus Duma am 26.4. bei der OPCW in Den Haag wurden vom westlichen Mainstream, wenn sie überhaupt erwähnt wurden, als russische Propaganda abgetan. Zu den Zeugenaussagen gibt es allerdings zumindest in alternativen Blogs deutsche Übersetzungen und Kommentare.

Völkerrechtswidrigkeit, Friedensgefährdung und taktische Bedeutungslosigkeit des ‚Vergeltungsangriffs‘

Selbst wenn der angebliche Giftgas-Einsatz tatsächlich so wie behauptet stattgefunden und vor(!) dem westlichen ‚Vergeltungsschlag‘ zweifelsfrei bewiesen worden wäre, hätte das dem Westen immer noch keine Legitimation gegeben, in Syrien militärisch einzugreifen. Im offiziellen Rechtsgutachten des wissenschaftliche Dienst des dt. Bundestags heißt es dazu u.A.:

„In ihrer völkerrechtlichen Bewertung unterscheiden sich die jüngsten Luftangriffe der Alliierten gegen syrische Chemiewaffeneinrichtungen vom 14. April 2018 nicht grundsätzlich von jenem Militärschlag, den die USA bereits im April 2017 im Alleingang gegen die syrische Luftwaffenbasis Schairat geführt hatte; auch die Militäroperation 2017 ist im Ergebnis einhellig als völkerrechtswidrig bezeichnet worden. In beiden Fällen wurden Parallelen zur Kosovo-Intervention von 1999 gezogen. Die völkerrechtliche Diskussion über die Frage einer potentiellen militärischen Reaktion auf Giftgaseinsätze in Syrien reicht bis ins Jahr 2013 zurück, als der damalige US-Präsident Obama für den Fall des Überschreitens der ‚roten Linie‘ militärische Vergeltungsschläge angedroht hatte. Die völkerrechtliche Literatur sowie die deutsche Presse haben den jüngsten Militärschlag der Alliierten gegen Syrien einhellig als völkerrechtswidrig qualifiziert.“ …
„Wie bereits im Fall der Kosovo-Intervention 1999 lässt sich festhalten, dass völkerrechtwidriges Handeln nicht dadurch ‚geheilt‘ wird, dass es moralisch legitim ist. Aus der Legitimität staatlichen Handelns erwächst nicht automatisch dessen Legalität.“

Sinnigerweise ist das gewaltsame Eingreifen in einem fremden Staat nur zulässig, wenn im UN-Sicherheitsrat Einigkeit darüber besteht und dies das letzte Mittel ist, den Weltfrieden zu retten. Beides war offensichtlich nicht der Fall, nachdem zum Einen Russland und China damit natürlich nicht einverstanden waren und zum Anderen so eine Giftgas-Attacke nur sehr lokale Auswirkungen gehabt hätte.

Vielmehr war es der westliche Militärschlag, der das Zeug gehabt hätte, einen Schlagabtausch mit den Russen zu provozieren, was möglicherweise zu einem Nahost-Krieg, wenn nicht gar zu Schlimmerem hätte hätte führen können. Zum Glück waren sich die amerikanischen Militärs im Klaren, dass bei ihrem Luftangriff, der u.A. von Kriegsschiffen ausging, auf keinen Fall russische Einheiten zu Schaden kommen dürfen. Den dass hätte sich Putin bei aller bisherigen Zurückhaltung niemals bieten lassen können, so dass vermutlich mindestens eines der beteiligten Bomber abgeschossen oder ein beteiligtes Kriegsschiff versenkt worden wäre. Militärisch sitzen die Amis bezüglich Syrien am kürzeren Hebel, so dass sie sich taktisch nur hätten zurückziehen können, aber der Gesichtsverlust wäre bestimmt so groß gewesen, dass nicht nur Trump, sondern womöglich auch ein paar Generäle durchgedreht wären. Im Vergleich zur großen Nervosität im Westen zeigte sich Russland ob der ganzen Situation betont gelassen – RT schrieb u.A.: „Die Technik, „Angriff“ zu brüllen und sich gleichzeitig zurückzuziehen, hat Trump schließlich schon mehrfach erfolgreich angewandt” und zitiert einen russischen General mit den Worten: „Es gibt einen direkten Dialog mit dem Ausschuss der Generalstabschefs der USA. Über unsere Verbündeten, die türkischen Kollegen, verläuft die Kommunikation mit der NATO – die Informationen werden geprüft und präzisiert.

Entgegen dem großen medialen Getöse im Westen waren die ‚Präzisionsschläge‘ der Amis, Briten und Franzosen militärisch so gut wie wirkungslos. Die getroffenen Objekte waren offenbar zivil, darunter etwa eine medizinische Forschungseinrichtung. Außerdem kann nur ein Bruchteil der angeblich über hundert Marschflugkörper ihr eigentliches Ziel erreicht haben, denn das Ausmaß der Schäden ist sehr begrenzt. Offenbar waren die Lenkraketen vielleicht so schön, aber nicht so ’smart‘ wie von Trump per Twitter angekündigt, sondern funktionierten teils nicht richtig oder wurden vom syrischen Militär mit mehr oder weniger moderner russischer Luftabwehrtechnik (Buk, S-200, etc.) vom Himmel geholt. So konnten die syrischen Behörden der Bevölkerung, die berechtigterweise stinksauer auf den Westen ist, nicht nur stolz eine ganze Sammlung von Raketenteilen präsentieren, sondern aus der Formation der Angriffe und den teils kaum beschädigten Raketen kann nun die russische Militärführung und Waffenindustrie lernen. Besonders interessant sind für Russland die Steuerung und die radarabweisende Oberfläche zweier nicht explodierter Marschflugkörper.  Nach russischen Angaben wurden auch verschiedene syrische Militäreinrichtungen wie Flughäfen angegriffen, aber dort seinen die Raketen vollständig abgefangen worden.

Scott Ritter, amerikanischer UN-Chemiewaffeninspekteur in Syrien, kommentierte den ‚Vergeltungsschlag‘ in einem Radio-Interview vom 23.4.2018 wie folgt:

„Wenn ich hier Jim Mattis meine Anerkennung ausspreche, dann deshalb, weil es ihm gelungen ist, den Wunsch Trumps und Boltons, mithilfe des angeblichen syrischen Chemiewaffeneinsatzes eine große Krise mit Russland herbeizuführen, zu verwässern und er stattdessen für das amerikanische Volk eine große Show veranstaltet hat. Wir haben die Russen im Voraus gewarnt, es gab keine Verluste, wir haben drei leere Gebäude in die Luft gejagt. Wir gaben eine Viertelmilliarde Dollar Steuergelder verbraten und wir konnten uns auf die Schulter klopfen und allen sagen, wie großartig wir sind. Aber wir vermieden eine unnötige Konfrontation mit den Russen und ich bin heute viel ruhiger bezüglich eines tatsächlichen Krieges mit Russland als noch vor einer Woche.”

Parallelen zum US-Luftangriff vom 7.4.2017

Das Ganze erinnert doch fatal an den ‚Präzisions-Vergeltungsschlag‘ der Amis ziemlich genau ein Jahr zuvor, nämlich am 7. April 2017 gegen einen syrischen Militärflugplatz. Nach der Niederlage der Anti-Assad-Koalition (auch „Freunde Syriens“ und „Syrien-Kontaktgruppe“ genannt) im Dezember 2016 in Aleppo und dem daraufhin vereinbarten Waffenstillstand sah es für Syrien etwas hoffnungsvoller aus, und in den Nachrichten des westlichen Mainstreams war entsprechend nicht mehr viel von dieser (für ihn peinlichen) Situation zu hören. Ende März war die USA unter ihrem neuen Präsidenten Trumps sogar bereit, doch noch vom ihrem Plan, Assad zu beseitigen, abzurücken. Wenige Tage darauf erhoben die ‚guten Rebellen‘ in Syrien und die sie medial unterstützende “ Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR)“ mit Sitz in England(!) mal wieder einen schweren Vorwurf gegen Assad, in der von Rebellen kontrollierten Kleinstadt Chan Schaichun (Khan Sheikhoun) in der Provinz Idlib eine Nervengas-Bombe gegen Zivilisten eingesetzt zu haben. Eigentlich vorgefallen war etwas  Anderes: Assads Militär hatte ein Waffenlager von Djihadisten mit konventionellem Sprengstoff bombardiert, wobei dort gelagerte giftige Chemikalien freigesetzt wurden. Trump hingegen machte sich — sicherlich wider besseren Wissens — die falschen Anschuldigungen zu eigen und ließ als ‚Vergeltungsaktion‘ zum ersten Mal von US-Seite das syrische Militär direkt und offiziell

Getroffene Flugzeugbunker in al-Schairat

angreifen (nachdem das US-Militär auch schon ‚versehentlich‘ syrische Truppen massiv bombardiert hatte). Erklärtes Ziel war der Militärflugplatz al-Schairat (Shayrat) bei Homs, von dem aus angeblich Kampfflugzeuge gestartet waren, um über Idlib Giftgas abzuwerfen. Von den angeblich 59 von zwei US-Kriegsschiffen vor der syrischen Küste abgefeuerten ‚Tomahawk‘ Cruise Missiles erreichten allerdings nicht mal die Hälfte diesen Luftwaffenstützpunkt, auf dem ca. sechs Personen getötet wurden, während in umliegenden Dörfern offenbar neun Zivilisten (incl. Kinder) getötet wurden. Diese wurde ebenso unter den Teppich gekehrt wie die Tatsache, dass der Luftschlag militärisch sehr ineffektiv war: Er zerstörte offenbar nur sechs syrische Kampfflugzeuge, die offenbar zur Reparatur in den Shelters (Flugzeugbunker) zurückgeblieben waren, während die sonstige Flugplatz-Infrastruktur weitgehend intakt blieb und so gut wie alles flugtaugliche Gerät rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnte, zumal die Amerikaner kurz vor ihrem Angriff das russische Militär darüber informierten. Letzteres war sicherlich deswegen nötig, weil sich russischen Streitkräfte in Syrien sich sonst mit angegriffen gefühlt hätten und mit ihren dort stationierten sehr starken Luftabwehrkräften spontan reagiert hätten, was leicht zu einem gefährlichen direkten militärischen Schlagabtausch zwischen den USA und Russland hätten führen können.

Auch schon über Trumps Reaktion auf den angeblichen Giftgas-Vorfall kurz nach seinem Amtsantritt 2017 waren viele incl. mir sehr enttäuscht. Er befahl seine ‚Strafmaßnahmen‘ gegen das syrische Militär, ohne einer echten Klärung des Giftgas-Vorfalls von Idlib auch nur eine Chance zu geben. Das auch noch begründet mit angeblichen nationalen Sicherheitsinteressen der USA, was offensichtlicher grober Unfug ist – oder wem will er weismachen, dass irgendetwas, das in Syrien passiert, die USA ernsthaft gefährdet? Außerdem brach er – wie die meisten seiner Vorgänger – auch hier klar das Völkerrecht: Kein Staat hat ohne Einverständnis der Regierung und ohne UN-Mandat das Recht, in einem anderen Land militärisch einzugreifen, aus welchem Grund auch immer. Aber wie immer nehmen sich die Amis einfach das Recht des Stärkeren heraus, und die US-Vasallen applaudieren ebenso wie die islamistischen Kämpfer vor Ort. Sehr lesenswert in diesem Zusammenhang auch der Kommentar des Chef-Analysten von Al Dschazira. weiterlesen

Moderner Imperialismus: Verschleierte weltweite Aggression der USA

Update vom 28.4.-2.5.2015: Unterschwellige bis freche Methoden der Unterwerfung

Wundere dich nicht, wenn du siehst, wie die Armen im Land unterdrückt werden und wie man das Recht beugt!
Denn ein Mächtiger belauert den anderen, und beide werden von noch Mächtigeren beherrscht.

So ist es wohl besser für ein Land, wenn es einen König hat, der für Recht und Ordnung sorgt [Wörtlich: der das Land bebauen lässt].
Pred 5,7f

Wer sich die 20 Minuten Zeit nimmt, auch nur die Kurzfassung des Berichts (mehr dazu unten) von ex-NSA-Mitarbeiter John Perkins anzusehen, versteht sehr schnell, was seitens der USA weltweit gespielt wird: Eine geschickte Staffelung verschiedenster Methoden der Beeinflussung, von Bestechung der Regierungschefs über Attentate bzw. Umstürze bis hin zum militärischen Einmarsch. Dabei wirken Konzerne und Regierung offenbar ohne großen Abstimmungsbedarf zusammen, weil sie von der Gier nach globaler Macht und  immer größerem Profit getrieben sind.
Dass die ganze US-Außenpolitik ein einziges Lügengebäude ist systematisch das Völkerrecht brechen, während die Bundeskanzlerin keinen Mucks gegen amerikanische Rechtsbrüche sagt, trauen sich im US-Vasallenstaat Deutschland nur Vertreter der Linken und AfD beim Namen zu nennen.
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Ukraine-Konflikt zwischen USA, EU und Russland

Wer sich nur 10 Minuten Zeit nehmen kann/möchte, ganz wesentliche und für Viele überraschende Fakten über den Ukraine-Konflikt (noch dazu sehr humoristisch) serviert zu bekommen, dem empfehle ich einen Auszug aus Volker Pispers „Bis neulich 2015“ beim WDR am 28.11.2015.

Update vom 4.-9.5.2015:

Der schweizer Historiker, Friedensforscher und NATO-Experte Dr. Daniele Ganser hat es sehr gut auf den Punkt gebracht: In der Ukraine-Krise geht es um den nächsten Schritt der NATO-Ost-Erweiterung und um die Kontrolle von Öl und Gas. Deutschland muss mitziehen, weil die Amerikaner den militärischen Oberbefehl haben und auch im Wirtschaftsinteresse der US-Konzerne verhindern wollen, dass eine neue Achse Moskau-Berlin entsteht. Die USA spielen zu diesem Zweck die EU-Staaten gegeneinander aus — um sie weiter kontrollieren zu können.

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Abschuss des Fluges MH-17 über der Ost-Ukraine

MH17 Cockpit schrapnell

Dieser Artikel wurde im Zeitraum 5.-13. April und am 2./10./16./17./22-28. Mai sowie 6. Juni und 20. Juli 2015 überarbeitet, erweitert und aktualisiert.

Kurz nach dem Absturz am 17.7.2014 gegen 16:20 Uhr Ortszeit westlich des Dorfes Grabowo in der Ostukraine beschuldigte Russland sofort das ukrainische Militär, die malaysische Boeing 777 abgeschossen zu haben, während sich die westlichen Medien dagegen ganz schnell einig waren, dass sie von pro-russischen Separatisten mittels einer Luftabwehrrakete des Typs Buk M1 (NATO-Code: SA-11 Gadfly) vom Himmel geholt worden war. Dass diese Darstellung von amerikanischer Seite stammt, garantiert nicht ihren Wahrheitsgehalt — im Gegenteil: Nach allem, was uns die US-Regierung schon an Propagandalügen aufgetischt hat, um ihre weltweite Aggression zu rechtfertigen, sind erst mal grundsätzliche Zweifel angebracht, wenn man nur etwa an die inzwischen auch offiziell als Falschaussagen anerkannten Brutkasten- und Massenvernichtungswaffen-Lügen zur Motivation der beiden US-Angriffe des Irak denkt. Bewiesen hat der Westen seine umgehend verbreiteten Behauptungen immer noch nicht — vielmehr gibt es mit ihnen jede Menge Ungereimtheiten. Außerdem gibt es eine ganz andere Erklärung für den Abschuss.

Das 23-minütige Video »MH-17: die unerzählte Geschichte« aus russischer Quelle behandelt viele wesentliche Punkte, die ich in diesem Artikel zusammengetragen habe, auf recht plastische Weise.
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Petrodollar: wer daran rüttelt, bezahlt mit seinem Leben.

Der U$-amerikanische Dollar ist eine noch größere Luftnummer als money cartel noteder €uro. Er konnte nur deswegen so lange überleben, weil die Welt-Erdölreserven in dieser Währung gehandelt werden und seine in Nordamerika angesiedelten Protagonisten und Nutznießer nicht davor zurückschrecken, dieses System mit Waffengewalt am Laufen zu halten (und sich auch noch dieses Vorgehen vom Rest der Weltbevölkerung querfinanzieren zu lassen). Wenn es ums Überleben ihrer Schrottwährung geht, verstehen die lieben Amis keinen Spaß.money cartel notemoney cartel note weiterlesen