Ukraine-Konflikt zwischen USA, EU und Russland

Wer sich nur 10 Minuten Zeit nehmen kann/möchte, ganz wesentliche und für Viele überraschende Fakten über den Ukraine-Konflikt (noch dazu sehr humoristisch) serviert zu bekommen, dem empfehle ich einen Auszug aus Volker Pispers “Bis neulich 2015” beim WDR am 28.11.2015.

Update vom 4.-9.5.2015:

Der schweizer Historiker, Friedensforscher und NATO-Experte Dr. Daniele Ganser hat es sehr gut auf den Punkt gebracht: In der Ukraine-Krise geht es um den nächsten Schritt der NATO-Ost-Erweiterung und um die Kontrolle von Öl und Gas. Deutschland muss mitziehen, weil die Amerikaner den militärischen Oberbefehl haben und auch im Wirtschaftsinteresse der US-Konzerne verhindern wollen, dass eine neue Achse Moskau-Berlin entsteht. Die USA spielen zu diesem Zweck die EU-Staaten gegeneinander aus — um sie weiter kontrollieren zu können.

Kürzlich erzählte mir eine Kollegin, die aus einer ehemaligen Sowjet-Republik stammt, dass einige damalige Mitstudenten berichteten,  50 Dollar dafür zu bekommen,  dass sie bei der ‘Orangen Revolution‘ im November 2014 gegen die damalige ukrainische pro-russische Regierung Janukowitsch demonstrieren. Das deckt sich mit Berichten auch in westlichen Medien wie der ‘Zeit’ (vom 2.12.2004: „Amerikas unsichtbare Hände) und dem ‘Guardian‘, dass die USA den Umsturz in Kiew kräftig (mit-)finanziert haben, einer Dokumentation des ORF-‘Welt-Journal’ von 2011, wo es im Video zwischen Minute 13:34 und 19:02 um jenen Umsturz geht.

Offenbar hat das US-Regime damals schon versucht, die Ukraine mittels ihrer mehrstufigen Taktik, die ex-NSA-Mitarbeiter John Perkins im gleichen Jahr enthüllte, unter ihre wirtschaftliche und militärische Kontrolle zu bringen. Die anti-russische Opposition unter Juschtschenko erreichte zwar zunächst knapp den gewünschten Regierungswechsel, zerstritt sich bald danach aber und ging unter.

Der zweite pro-westliche und anti-russische Anlauf zum Umsturz erfolge zehn Jahre später. Er war leider deutlich gewaltsamer und endete mit dem Staatsstreich gegen die — verfassungsgemäß gewählte — Regierung am 22.2.2014. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass auch dabei das US-Regime wieder kräftig mitgemischt hat, wenn es nicht sogar federführend war. Belegt wird das u.A. durch das unten erwähnte F**k the EU – Telefonat Ende Januar 2014 zwischen der US-Europa-Gesandten Victoria Nuland und dem US-Botschafter Geoffrey Pyatt in der Ukraine. Es zeigt nicht nur auf, was das US-Regime eigentlich von der EU hält, sondern macht vor Allem deutlich, dass die beiden hohen US-Funktionäre davon ausgehen, dass sie die Geschicke des Landes wie ein Schachspiel steuern können. So sagte etwa Nuland: “Ich glaube Jazenjuk ist unser Mann. Er hat die wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Erfahrungen.” – und einen Monat später, nach dem blutigen Umsturz, hatten sie erreicht, was sie wollten.
In einem ebenfalls abgehörten Telefonat vom 26.2.2014, also vier Tage danach, sprechen die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton und der estnische Außenminister Urmas Paet über die ukrainische Ärztin Olga Bogomolets, die Menschen untersucht hat, die Opfer von Schüssen geworden waren. Laut Paet habe sie gesagt, die Verletzungen der Opfer beider Seiten (als Demonstranten und Polizisten) trügen dieselbe Handschrift. Vermutlich die von CIA-Kollaborateuren oder US-Söldnern wie Blackwater.
In die gleiche Richtung gehen die Aussagen des ehem. CIA-Offiziers und Russland-Spezialisten Ray McGovern am 11.9.2014 im Interview mit weltnetz.tv.

Wir sind inzwischen schon über die zweite Eskalationsstufe, nämlich Attentäter bzw. Revolutionäre gegen eine missliebige Regierung zu schicken, hinaus bei der dritten Stufe angekommen, und das ist ein (teils militärischer) Konflikt. Denn inzwischen formierte sich  erheblicher Widerstand in der Ostukraine und auch von extern, nämlich von Russland. Diesen berechtigten Widerstand wird der Westen höchstens mit der höchsten Eskalationsstufe brechen können — und das ist Krieg. Das US-Repräsentatenhaus hat — von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet —am 4.12.2014 die Resolution H.Res. 758 mit dem Titel »Strongly condemning the actions of the Russian Federation, under President Vladimir Putin …« verabschiedet, mit der es Russland praktisch den Krieg erklärt.

Sehr zu begrüßen, dass Merkel und Hollande sich auf ihrer Vermittlungsreise zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko, zwei Separatistenführern und mit Putin Anfang Februar 2015 intensiv um eine Neuauflage des Friedensplanes von Minsk von September 2014 bemühten und auch eine immerhin mehr oder weniger funktionierende Waffenruhe erreichen konnten. Übrigens hatte Merkel mal an einen mehrwöchigen Sprachkurs in Donezk teilgenommen.
Leider ist aber zu befürchten, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen damit nicht nachhaltig beendet wurden und deren anfänglicher und offenbar weiterhin teilweiser Bruch einseitig den Separatisten angelastet wird. Kritiker argumentieren, dass der Waffenstillstand nur dem Westen nützt, weil damit weitere Landgewinne der pro-russischen Seite verhindert werden. Auch der langjährige JF-Kriegskorrespondent, Billy Six, schrieb in seinem Kommentar: »Die Tragödie wird fortgesetzt«, dass die Moral und Kampfkraft der ukrainischen Truppen am Boden ist, aber der Konflikt nicht gelöst ist.

Ende Februar 2015 forderte China die USA auf, ihren Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine zu beenden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete aber ansonsten weitgehend unter den Teppich gekehrt wurde, forderte der chinesische  Diplomat Qu Xing den Westen auf, »die russischen Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Ukraine ernst zu nehmen«. Er erklärte:

„Der Westen ist die eigentliche Ursache und der Kern des Ukraine-Konflikts. Er sollte seine Nullsummen-Mentalität ablegen und die realen Sicherheitsbedenken Russlands ernst nehmen.“

In die gleiche Richtung deutet Politik-Wissenschaftler Prof. John J. Mearsheimer am 06.03.2015 im Interview mit weltnetz.tv:

„Der Westen muss erklären, dass er nicht länger versuchen wird, die Ukraine in ein westliches Bollwerk zu verwandeln, sondern in einen neutralen Pufferstaat mit Russland auf der einen und dem Westen auf der anderen Seite. Das bedeutet, die NATO-Erweiterung muss vom Tisch, die EU-Erweiterung muss vom Tisch, und Schluss mit der Demokratieförderung, wenn diese darauf abzielt, dass pro-westliche Führer in Kiew die Kontrolle übernehmen.“

Update vom 17.2.2015:

Der deutsche Politik- und Wirtschaftsberater Michael Lüders sagte am 20.1.2015 in einem Interview mit dem Fernsehsender Phoenix, dass die „ukrainische Regierung fest entschlossen“ sei, „die Probleme im Osten des Landes militärisch zu lösen“. Doch es sei zu vermuten, dass Kiew diese Entscheidung „nicht alleine getroffen“ habe. Denn die Regierung verfüge „nicht über die finanziellen Mittel, um einen mittel- oder gar längerfristigen Krieg im Osten des eigenen Landes zu führen“, so Lüders. Auch 500 Söldner der US-Privatarmee Academi, ehemals Blackwater, sollen in der Ukraine im Einsatz sein. Lüders wörtlich:

„Wir haben also nicht nur Russen, die hier auf Seiten der Separatisten kämpfen, sondern auch Söldner auf Seiten der Regierung. Das ist eine gefährliche Entwicklung, eine ungute Entwicklung. Denn es ist ganz klar, dass eine Eskalation nicht ausgeschlossen ist. Und dieser Konflikt kann außer Kontrolle geraten, wenn die russische Seite oder wenn die ukrainische Seite der Meinung ist, sie könnte ganz auf Sieg setzen.“

Dabei ist längst nicht gesagt, dass (wie von ihm nebenbei erwähnt und auch sonst vielfach angenommen) russische Soldaten auf Seiten der Separatisten in der Ostukraine kämpfen. Selbst der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte hat Behauptungen seiner Regierung in Kiew widersprochen, reguläre russische Armee-Einheiten würden auf Seiten der Separatisten in der Ostukraine kämpfen. Andererseits gibt es Hinweise, dass dort schon NATO-Verbände im Einsatz sind. Man muss auch  — u.A. nach den Worten des Stratfor-Chefs Friedman — davon ausgehen, dass die USA sogar entgegen den offiziellen Dementis Waffen an die ukrainische Armee liefert, und vorsorglich hat man dafür schon mal den netten Begriff “tödliche Verteidigungswaffen” geprägt.

Lüders vertritt die Ansicht, dass sich die Interessen der Europäer und der USA auseinanderentwickeln:

„Ich habe den Eindruck, dass die Europäer allmählich zu begreifen beginnen, dass die Interessen der USA in der Ukraine nicht notwendigerweise dieselben sind, als die der Europäer. Insbesondere die Verschärfung der Beziehungen zu Russland hat ja gravierende wirtschaftliche Folgen. Alleine der wirtschaftliche Austausch zwischen Deutschland und Russland als Ergebnis der Sanktionen hat sich mehr als halbiert im Laufe des vorigen Jahres. Das ist eine Summe in der Größenordnung um 40 Milliarden Euro um die es geht. Wenn man sich vor Augen hält, dass die Amerikaner traditionell nur relativ geringen Handel mit Russland geführt haben, in der Größenordnung von etwa acht Milliarden Dollar im Jahr. Dann ist völlig klar, dass allen voran Deutschland – aber auch andere europäische Staaten -, die engen Handel treiben mit Russland, massiv betroffen sind. Gerade die Wirtschaft ist darüber natürlich sehr unglücklich.“

Möglicherweise wurde der Welt-Ölpreis in letzter Zeit deswegen so drastisch gesenkt, um Russland als Exporteur in die Knie zu zwingen.

Update vom 30.11. und 08.-14.12.2014:

Eine absolut sehenswerte und unterhaltsame Abrechnung einer Putin-Versteherin mit unseren gleichgeschalteten Medien, die für US-Propaganda bezahlt werden. Nebenbei ein kleiner Crashkurs zu den eigentlichen Hintergründen der Ukraine-Krise:
Ein näherer Blick auf Wladimir Putin

Sehr lesenswert auch ein Online-Artikel  zum OSZE-Treffen am 4./5.12. in Basel der Schweizerin Doris Auerbach mit ausgezeichneten Zitaten u.A. von  Ökonom und Germanist Wolfram Baentsch aus Köln, ehem. Chefredakteur der Wirtschaftswoche und Träger des Bundesverdienstkreuzes,.

Sowohl in dem o.g. Video als auch Artikel wird u.A. thematisiert, dass sich die NATO — entgegen dem Versprechen, das der Westen Gorbatschow im Februar 1990 für seine Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung gegeben hatte — sich immer weiter nach Osten ausdehnt und damit Russland massiv provoziert.
Im Jahr 2008 äußerte der damalige Vorsitzende des NATO-Militärausschusses Klaus Naumann, sich dahingehend, dass die NATO als Sicherheitsfaktor für die Energie einzusetzen wäre. Es ist daher erklärlich, dass nach Aussage des Ökonomen Prof. Dr. Eberhard Hamer vom Mittelstandsinstitut Hannover »die NATO vom ursprünglichen Verteidigungsbündnis zur Söldnertruppe für US-Angriffsziele in der ganzen Welt geworden ist«.

Auf die unschuldige Frage des NDR-Reporters Hubert Seipel bei einem Ende Februar 2014 veröffentlichten Interview, was Putin denn zu dem Argument der NATO meint,  das in der Nähe der russischen Grenze installierte Raketen-Abwehrsystem richte sich gegen den Iran, lachte dieser herzlich und sagte: „Sie haben mich zum Lachen gebracht, Gott segne Sie. …“ Dann wies er darauf hin, dass diese Raketen und ihr Radarschirm das Territorium bis zum Ural abdecken und einen Teil der russischen Nuklearwaffen neutralisieren würden. „So macht man das doch nicht“, lautet via ARD seine Botschaft an den Westen.
Man stelle sich einmal vor, wie die USA reagieren würden, wenn Russland und seine Verbündeten anfangen würden, an der Nordgrenze Mexikos im großen Stil Raketen und Raketenabwehrwaffen zu stationieren. Im Gegensatz zu den Russen würden die Amis nicht so diplomatisch reagieren, sondern sofort alles plattmachen!

Dass der von den USA geführte Westen mit zweierlei Maß arbeitet, zeigt sich sehr deutlich auch in der Frage der Angliederung der  Krim an Russland. Denn diese war nur eine Reaktion Russlands auf den Staatsstreich gegen die pro-russische Regierung in Kiew und die vom Westen installierte Regierung, welche die Ukraine an die NATO und die EU angliedern will. Auf der Halbinsel, die ohnehin schon Autonomiestatus innerhalb der Ukraine hatte, leben traditionell eine deutliche Mehrheit von Russen, und schon lange dient sie Russland ganz offiziell per Pachtvertrag als strategische Marinebasis und Sitz wichtiger Rüstungsfirmen. Russland sah dies alles durch die neue pro-westliche Regierung deutlich bedroht — was bei uns als Propaganda bezeichnet wird —und wollte darauf nicht einfach verzichten. Um das auch demokratisch zu legitimieren, organisierte Russland kurzerhand eine Volksabstimmung, deren Ausgang — wie nicht anders zu erwarten und von internationalen Beobachtern bestätigt — überwältigend klar für den Anschluss an Russland war. Der Westen hingegen geißelt das Referendum als völkerrechtswidrig, was aber nicht korrekt ist, und ignoriert fortwährend, dass auch nach aktuellen auch westlichen Umfrage
eine breite Mehrheit von ca. 75% der Krim-Bewohner lieber zu Russland als zur Ukraine gehört. Zudem übersieht man dabei geflissentlich die vielfachen und fortgesetzten Völkerrechtsbrüche der USA und ihrer Verbündeten, etwa die ‘Befreiung’ des Irak und Libyens und ihr sehr fragwürdiges ‘Engagement’ im Kosovo. Gerade die USA sollte sich gefälligst mit solchen Anschuldigungen zurückhalten, verdankt sie doch schon ihre Existenz einem gigantischen Völkerrechtsbruch: Europäer haben sich den nordamerikanischen Kontinent unter den Nagel gerissen und dessen Ureinwohner größtenteils abgeschlachtet.

Das Interesses des US-Regimes an der Ukraine richtet sich aber nicht nur auf militärische Präsenz, sondern auch auf große wirtschaftliche Vorteile, die sie sich am Liebsten unterschwellig durch Bestechung und inszenierte Putsche sichern. Offenbar haben sich US-Firmen großzügige Rechte zur Ausbeutung von Bodenschätzen wie Schiefergas verschafft. Dann aber war die demokratisch gewählte Regierung Janukowytsch im Wege und wurde Anfang 2014 gewaltsam entfernt. Klar, dass das neue pro-amerikanische Regime Jazenjuk nun russischen Firmen möglichst viele Steine in den Weg legt.
Es geht den Amis aber auch um Energielieferungen  Russlands. Prof. Hamer schreibt dazu:

„Es war […] kein Zufall, dass die Arbeiten an der South-Stream-Ölleitung von Russland nach Österreich durch Bulgarien gestoppt worden sind, als dort der amerikanische Außenminister mit drei Senatoren dies nachdrücklich und mit Zusagen verlangte. Die South-Stream-Ölleitung hätte Südeuropa ebenso energiesicher mit russischem Öl und Gas gemacht wie der North Stream durch die Ostsee Nordeuropa durch Gazprom energiegesichert hat.
Unsicher blieb die Hauptleitung von Russland über die Ukraine und Polen nach Deutschland, weil die Ukraine diese mehrfach für sich angezapft hat und selbst nicht mehr zahlungsfähig ist, also nicht mehr beliefert wird. Gerade diese Leitung wurde nun auch von amerikanischen Spezialisten gesprengt, um den Europäern die Unsicherheit russischer Öllieferungen zu dokumentieren.“

MMNews: Niemals zuvor ist ein SPIEGEL-Titel so vehement auf Ablehnung gestoßen wie
MMNews: Niemals zuvor ist ein SPIEGEL-Titel so vehement auf Ablehnung gestoßen wie “STOPPT PUTIN JETZT” in Verbindung mit MH17. Doch das Blatt ignoriert Kritik und steht fanatisch zu seiner Aussage. — Angeblich soll es deshalb zu massenhaften Abo-Kündigungen gekommen sein.

Dass die westlichen Medien gezielt Stimmung gegen Russland machen, wird besonders am Umgang mit dem Abschuss des Fluges MH-17 über der Ost-Ukraine deutlich. Dieser wurde im vorauseilenden Gehorsam sofort den russischen Separatisten in die Schuhe geschoben. Dabei ist bis heute kein Beweis dafür geliefert worden — im Gegenteil, Indizien sprechen vielmehr dafür, dass das Flugzeug von der ukrainischen Luftwaffe vom Himmel geholt wurde. Offenbar aus diesem Grund wurde der schon lange in Aussicht gestellte Untersuchungsbericht immer noch nicht erstellt und veröffentlicht. Der Verdacht liegt nahe, dass nicht nur die klar anti-russische Propaganda, sondern auch der Abschuss selbst mit seinen knapp 300 Toten vom US-Regime eingefädelt wurde.

Der Jurist und Schriftsteller Dr. Wolfgang Bittner kommentierte zum Thema Ukraine-Krise:

„Die USA haben es geschafft, aufgrund der von ihnen in der Ukraine inszenierten Krise Russland durch einen neuen Eisernen Vorhang von Westeuropa zu trennen, wobei die Gefahr eines dritten Weltkriegs in Kauf genommen wurde und wird.
Nach meiner Einschätzung zielt die Strategie der US-Regierung darauf hin, Russland durch Wirtschaftssanktionen, Beeinflussung der Kapitalmärkte und die aufgezwungenen immensen Aufwendungen für die Nachrüstung zu destabilisieren und Wladimir Putin niederzumachen, um sich den Wirtschaftsraum Europa einschließlich Russlands unterzuordnen und Russland als machtpolitischen Faktor in der internationalen Politik auszuschalten.“

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte

Dass die Intrigen des US-Regimes nicht nur gegen Russland, sondern auch gegen die EU gerichtet sind, belegt die am 4.2.2014 bekannt gewordene Unterhaltung der stellv. US-Außenministerin und Europa-Beauftragten der USA, Victoria Nuland, mit dem US-Botschafter in Kiew, Pyatt: F…ck the EU.“ — Oh, exactly, and I think we’ve got to do something …“
Natürlich war das nicht für die Öffentlichkeit gedacht, und man gab sich jede Mühe, die Aussage herunterzuspielen, sie auf den Nebenaspekt des gefallenen Schimpfwortes zu reduzieren und sich im Gegenzug über die Russen zu beklagen, die diese Wahrheit ans Licht gebracht haben.

Die „S&G“ Ausgabe 56/14 zitiert aus einem DWN-Interview vom 14.07.2014 den Historiker, Friedensforscher und NATO-Experten Dr. Daniele Ganser:

„Den USA gelingt es sehr gut, die verschiedenen Länder in Europa gegeneinander auszuspielen. Im Moment spielt man Deutschland gegen Russland aus, natürlich im amerikanischen Interesse. Das ist das alte System von „divide et impera“ – „teile und herrsche“. Es ist nicht das Ziel von Washington, dass die EU und Russland zusammenarbeiten und einen großen Wirtschaftsraum aufbauen, der auch noch über die größten Öl- und Gasreserven verfügt. Das wäre nicht im Interesse der USA.“

und weiter:

„Diese Verbindung Öl, Gas und NATO ist im Ukraine-Konflikt in Reinkultur zu beobachten.“

Die S&G“ Ausgabe 56/14 zitiert aus einem DWN-Artikel vom , in dem der freie Journalist Mathias Bröckers und (Mit-)Autor des Bestsellers „Wir sind die Guten. Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren“ interviewt wird:

Die US-Regierung hat die berechtigten Proteste der ukrainischen Bevölkerung gegen ihre korrupte Regierung verwendet, um einen gewalttätigen Regime-Wechsel in Kiew herbeizuführen. Die CIA operiert weltweit im Interesse der Wall Street, die Regierung in Washington ist offenbar längst nicht mehr Herr der Lage der Machtstrukturen im eigenen Land. Es ist völlig unverständlich, warum sich die EU und die Bundesregierung dem globalen Diktat der USA unterwerfen.“

Den US-Vizepräsident Joe Biden zitiert es mit den Worten:

„Es ist wahr, dass die Europäer Russland keine Sanktionen auferlegen wollten. Aber erneut war es Amerikas Führung sowie der Präsident, die darauf bestanden, dass Europa aufsteht und ökonomische Schritte gegen Russland einleitet, die ihnen selbst schaden.“

Dabei ist zu beachten, dass sich US-Firmen keineswegs an den der EU befohlenen Sanktionen beteiligen und auch ihr Engagement in der Ukraine geräusch- und hemmungslos  fortsetzen.

Die S&G schreibt weiter unter dem Titel Teure Sanktionen“ den Wirtschaftsberater Putins, Sergei Glaziev, in einem Auszug aus Phönix Nr. 4/2014:

„Wir haben ausgerechnet: Die EU-Staaten selbst werden bis zu eine Billion Euro (1.000 Milliarden) an Verlusten erleiden müssen wegen der Sanktionen gegen Russland, die sie auf Druck der USA gegen Russland verhängt haben. Das sind gewaltige Summen. Schon jetzt stecken die europäischen Firmen spürbare Verluste ein, weil der Absatz von Waren dieser Firmen in Russland schon jetzt zurückgeht. Deutschland verliert wegen dieser Sanktionen ca. 200 Milliarden Euro.
Am meisten verlieren jedoch unsere „heiß geliebten Freunde“ – die baltischen EU-Staaten. Der Wirtschaftsschaden für Estland wird mehr sein als sein Bruttoinlandsprodukt (BIP). Für Lettland wird der Schaden in etwa 50 % des BIP betragen. Und trotzdem machen sie weiter. Die eigenen Verluste halten sie nicht auf. Die EU-Politiker folgen der Politik der Amerikaner, und sie verstehen dabei nicht was sie tun.
Die EU-Politiker provozieren den Faschismus in der Ukraine, sie provozieren den Krieg und, durch Sanktionen gegen Russland, schaden sie sich selbst.“

Originalbeitrag:

Zum gestörten Verhältnis des Westens zu Russland hier und in einem weiteren Post einige brisante Artikel aus dem zu Alternativ-Medien zählenden politischen Blättchen Stimme und Gegenstimme (S&G) Hand-Express“. Es enthält  viele sehr interessante Berichte und Kommentare aus verschiedenen nicht-professionellen Quellen. Natürlich muss man sie (wie auch die Aussagen der Mainstream-Medien) prüfen, aber meiner Ansicht sind sie sehr hilfreich, um angesichts der gleichgeschalteten Massenmedien ein ausgewogeneres Bild zu bekommen.

Aus der S&G Ausgabe 38/14:

Putin zur Weltlage:

„Die ganze Welt versinkt derzeit in Konflikten. Überall laufen Destabilisierungsprogramme, die alles unterspülen: Politik, Wirtschaft, Finanzen, Ethik und Moral. Viele Menschen wachen auf und beginnen in nationale Bewegungen zu investieren, um ihre Identität in der einpoligen Weltordnung, die von einigen wenigen Staaten ausgeht, nicht zu verlieren.“

Putin unterbindet US-Kontrolle russischer Firmen

Zu Plänen der US-Regierung, die gesamte russische Erdöl- und Gasindustrie unter die Kontrolle amerikanischer Firmen zu bringen, sagte Jürgen Elsässer: „Der Westen ist natürlich böse auf Putin. Warum? Weil er den Ausverkauf Russlands an westliche Konzerne, der unter Jelzin betrieben worden ist, gestoppt hat. Und er hat die Oligarchen*, die an diesem Ausverkauf beteiligt waren und fett verdient haben, an die Kandare genommen, vor allem indem er den Obergangster dieser Oligarchen, nämlich Chodorkowski, verurteilen ließ […].“ Durch diese Maßnahmen habe Putin Recht und Ordnung in Russland gestärkt und das Interesse des Westens, Russland auszuschlachten und vielleicht sogar aufzuteilen, vereitelt. „Chodorkowski war bereits dabei, halb Sibirien an BP zu verscherbeln – da hat Putin in die Suppe gespuckt.“

* Geschäftsleute, die sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gut vernetzten und in kurzer Zeit durch Schwarzmarkt-Aktivitäten und Korruption extrem reich geworden sind
** Originalauszug aus dem Film „Kriegsversprechen II“ (ab 1:08:15)

Aus der S&G Ausgabe 26/14:

Bereitet sich der Westen auf einen Krieg gegen Russland vor?

Während sich die westlichen Medien nicht scheuen, über russische Truppen an der ukrainischen Grenze zu berichten, erfahren wir kaum etwas über die große Bewegung von Kriegsmaterial des Westens in Richtung russischer Grenze: Seit März wurden ein Flugzeugträger ins Schwarze Meer, US-Kampfjet nach Litauen und Polen, und Luftlandetruppen ins Baltikum (= Estland, Lettland, Litauen) verlegt. Derzeit wird in Polen ein Raketenschild aufgestellt (der angeblich gegen den Iran gerichtet ist). Im April sind Hunderte Panzer in Dresden und Wien gesichtet worden, die über Schienen in den Osten laufen. Angeblich handelt es sich dabei „um niederländische Panzer, die offiziell auf dem Weg nach Ungarn zu einer gemeinsamen Übung der Niederlande, Ungarns und den USA sind.“ Warum ausgerechnet in Ungarn – einem Nachbarland der Ukraine?

Quellen:

Gegen den Einmarsch russischer und NATO-Truppen in der Ukraine
Auszug aus einer russischen Internet-Petition an den UN-Sicherheitsrat : „Wir fordern, dass aus der Ukraine alle ausländischen Provokateure und die Mitarbeiter der Geheimdienste, die nur Hass säen, abgezogen werden. Denn gerade durch die Provokationen der Geheimdienste begannen sowohl der Erste als auch der Zweite Welt- krieg. […] Die Geheimdienste, ihre Kämpfer, morden – sowohl von westlicher als auch von ostukrainischer Seite – und es wird gesagt, dass nur noch das Militär die Mörder in Schach bekommen kann. Aber man will uns schon wieder betrügen! Diejenigen, die einen Vorwand dafür suchen, ihre Truppen ins Land zu schicken, sind auch diejenigen, die morden. […] Deshalb erschlagen heute professionelle Mörder – kaltblütige Massenmörder – Menschen im Südosten der Ukraine und geben sich dabei als „Rechter Sektor“ aus. Es waren die gleichen, die die Euromaidan Anhänger und die Berkut-Leute auf dem Maidan in Kiew umgebracht haben. […] Beim Entfachen dieses zum Brudermord führenden Hasses helfen ihnen die Massenmedien; ihnen darf man keinen Glauben schenken. […] Die Leute dazu aufzurufen, andere Menschen umzubringen, bedeutet, einen neuen, dritten Weltkrieg herbeizurufen, in dem es keine Sieger geben wird. […]“
Odessa – Tragödie oder geplantes Massaker?

Das Blutbad von Odessa am 2. Mai war nach Ansicht des ukrainischen Generalstaatsanwalts eine von langer Hand
geplante Aktion. Unbekannte Kräfte provozierten die etwa
1500 Fußballfans und Aktivisten der Kiewer Putschregierung
und lenkten diese in Richtung Gewerkschaftshaus, wo die unbewaffnete und friedliche Opposition
ihr Zeltlager hatte. Diese Menschen flüchteten vor der
aufgebrachten Pro-Kiewer Menge ins Gewerkschaftsgebäude.
Radikale Kräfte setzten das Zeltlager in Brand und begannen
Molotowcocktails ins Gebäudeinnere zu werfen.
Die im Internet erschienenen Fotos der Leichen lassen jedoch
erahnen, was dann im Gewerkschaftsgebäude wirklich geschah.
Zivile Opfer, sogar Frauen und Kinder, wurden gefoltert,
vergewaltigt, erdrosselt, mit Keulen erschlagen oder in den
Kopf geschossen. Anschließend wurden insbesondere Kopf und
Hände mit brennbaren Flüssigkeiten übergossen, um die Spuren
der Gewalteinwirkung zu verwischen. Es gibt inzwischen
eine Reihe von Hinweisen, dass sich Sonderkommandos der ukrainischen Putsch-Regierung innerhalb
des Gebäudes befanden und die Leute – es seien insgesamt
116 Tote – reihenweise exekutiert haben.

Quellen:

Aus der S&G Ausgabe 7/14:

Demonstration in Kiew – von den Medien verschwiegen

Seit Wochen finden in der Ukraine zahlreiche gewaltsame Demonstrationen statt, die zum Ziel haben, den Rücktritt
von Präsident Janukowitsch und den Beitritt der Ukraine
in die EU zu erzwingen. Die Berichterstattung in westlichen
Medien erweckt den Eindruck, dass die Demonstranten
dieser Oppositionsbewegung einen Großteil der Bevölkerung
repräsentieren. Berichte von Bürgern des Landes selbst zeichnen
ein anderes Bild. Aus der Stadt Dnepropetrovsk berichten
sie, dass alles friedlich war, niemand wollte die Oppositionsbewegung unterstützen. Doch
eines Tages brachten große Busse aus Kiew gewaltbereite
Demonstranten in die Kleinstadt in der Ukraine, um auch
hier den Eindruck zu erwecken, dass die Bürger unzufrieden
mit ihrer Regierung seien. Andere Bürger der Ukraine bezeugen,
dass ein Großteil der Bevölkerung ganz und gar nicht
hinter der Opposition steht. Darauf deutet auch eine friedliche
Demonstration hin, die am 23. Januar 2014 stattfand
und von den westlichen Medien völlig unbeachtet blieb. Tausende
Demonstranten umzingelten die US-Botschaft in Kiew.
Die Gruppe „Kiewer für eine saubere Stadt“ forderte ein Ende
der Gewaltausbrüche in der Stadt und sieht hinter den gewaltsamen
Demonstrationen einen von den USA angezettelten
und geschürten Kampf. Ivan Protsenko, einer ihrer Anführer,
sagt dazu: „Die USA steht hinter dem, was in Kiew
jetzt gerade passiert. Das Geld kommt von dort. Das muss aufhören.
Deshalb sind wir hier, um der ganzen Welt kundzutun:
USA – Stopp! USA – wir brauchen Frieden.“
Weshalb erwähnen westliche Medien solche Ereignisse wie
diese Demonstration mit keinem Wort? Es drängt sich die
Frage auf, ob Medien gezielt als Instrument agieren, um politische
Entwicklungen voranzutreiben oder zu unterbinden.
Wie sonst ließe sich ihr hartnäckiges Schweigen erklären,
wenn es um eine Gegenstimme zum allgemeinen Mainstream
geht? Wer sind die treibenden Kräfte hinter diesen Medien?

Quellen:

3 Gedanken zu „Ukraine-Konflikt zwischen USA, EU und Russland“

  1. Als jemand, der nahe des US-Hubschrauberflugplatzes Katterbach/Ansbach wohnt, habe ich das Vergnügen, Kriegsabsichten der Amerikaner unmanipuliert akustisch mitzubekommen.

    Zu Beginn der Ukraine-Krise war der Lärm spürbar schlimmer als vor allen Golfkriegen, an die ich mich erinnern kann – obwohl die Anzahl der stationierten Hubschrauber zurückgegangen ist.

    Natürlich belegen Übungsaktivitäten nichts Konkretes. Doch wenn eine Nation, die schon mit dem Gedanken gespielt hat, Europa für einen atomaren Vernichtungsschlag auf die UdSSR zu opfern, derart mit Hochdruck mit ihrem Kriegsgerät übt, wirkt das in der gegenwärtigen Situation nicht sonderlich beruhigend auf mich.

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